G0031 - Clifton, Mark - Der Berg aus Quarz by Clifton Mark

G0031 - Clifton, Mark - Der Berg aus Quarz by Clifton Mark

Autor:Clifton, Mark [Mark, Clifton]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2014-05-16T00:00:00+00:00


11

Jed warf Cal einen hastigen Blick zu, als er ihm erzählte, daß die Kolonisten die Flucht ergriffen hatten. »Vielleicht kommt Ihnen das komisch vor«, meinte er. »Nachdem wir schon so viel ertragen hatten, verloren wir die Nerven und rannten in den Wald, nur weil wir keine Fußabdrücke hinterließen.«

»Da ist eben ein Ur-Instinkt angesprochen worden«, erwiderte Cal achselzuckend.

Jed atmete erleichtert auf. Hussein und van Tassel wechselten Blicke, als habe sich ihre Meinung bestätigt, daß ein D ihre Probleme verstehen würde. Cal wußte dieses Vertrauen zu schätzen, hielt es aber nicht für gerechtfertigt. Für ihn stand mit ziemlicher Sicherheit fest, daß es sich hier um ein fremdes Koordinatsystem handelte, wie es dem Menschen vorher noch nie begegnet war. Aber wie war es zu erkennen? Wie konnte man damit fertig werden, damit leben?

War es dem Menschen wirklich noch nie begegnet? Und wenn nun die Mythen der Frühkulturen auf Wahrheit beruhten? Wenn die Legenden stimmten, daß der Mensch nur ein Spielball für die Launen der Götter war? Konnte

es dafür eine Grundlage in der Wirklichkeit gegeben haben? Handelte es sich also nicht um vernunftsuchende Erklärungen des Menschen für Dinge, die außerhalb seiner Erkenntnis lagen?

»Seither ist es ziemlich furchtbar gewesen«, fuhr Jed fort. »Als sie einmal die Nerven verloren hatten, kamen ihnen die Ereignisse der letzten Tage erst so recht zum Bewußtsein. Jedenfalls schien sie plötzlich auch der letzte Rest von Verstand verlassen zu haben. Sie blieben nicht einmal mehr beieinander. Sie liefen in alle Richtungen auseinander und versteckten sich im Gebüsch.

Man konnte sie aufspüren, nach ihnen rufen und schreien. Man konnte in geringer Entfernung an ihnen vorbeigehen, sie anreden und bitten, und sie sagten kein Wort. Sie standen einfach da und starrten einen wie ein gehetztes Tier an.

Nach einigen Tagen rissen sich ein paar von uns zusammen – Martha und ich, Ahmed und Dirk hier. Zu etwa einem Dutzend haben wir uns wieder zusammengetan. Merkwürdigerweise haben auch wir nun den Wunsch, uns zu verstecken. Irgendwie werden wir diesen Drang nicht los. Das ist auch der Grund, warum ihr uns von oben nicht gesehen habt. Wir versteckten uns vor euch.

Martha und ein paar andere Frauen mußten uns praktisch aus dem Wald heraustreiben, damit wir euch begrüßten. Selbst wollten sie nicht kommen, da sie nichts anhaben. Sie trugen uns auf, als erstes Kleidung aus dem Schiff zu beschaffen.

Wir haben auf die Ankunft eures Schiffes gehofft, um die übrigen Kolonisten wieder zu Verstand zu bringen. Seit der Geschichte mit den Fußabdrücken sind einige überhaupt nicht mehr zu finden. Wenn sie euch von ihren Verstecken aus beobachtet haben, wenn sie also auch das Schiff verschwinden sahen – nun, ich weiß nicht recht.«

»Die Erde wird ein anderes Schiff schicken«, sagte Cal. »Das kann höchstens fünfzehn bis zwanzig Stunden dauern. Wir hatten ständige Funkverbindung. Man wird wissen, daß wir nicht aus freiem Willen abgeschaltet haben.«

»Ja«, bestätigte Tom Lynwood. »Wenn ich mich recht erinnere, wurde ich mitten in einem Satz unterbrochen. Es wird ihnen klar sein, daß hier irgend etwas nicht stimmt.«

»Droben ist übrigens noch ein Schiff«, fügte Cal hinzu. »Kein Schiff von der D-Zentrale, aber man wird dort auch gesehen haben, was geschehen ist.



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